Konventionelle Energie
Steinkohle
Steinkohle gilt als fossiler Brennstoff. Vor mehr als 200 Millionen Jahren starben die Pflanzen ab, die heute als Steinkohle verfeuert werden. Doch von der Pflanze zur Kohle war es ein langer Weg. Die vergangenen Pflanzen, oftmals Farne, verblühten und starben ab. Da die Pflanzen im Wasser standen, sanken sie auf den Grund und blieben dort als Sumpfüberrest zurück. Aus den Pflanzen wurde im Lauf mehrerer Jahre Torf, auf dem sich Sand und Schlick ablagerten. Durch die natürliche Erdwärme, die von Vulkanen ausgelöst wird, wurde aus den eingesunkenen Pflanzen die heutige Steinkohle.
Der Abbau von Steinkohle erfolgt im Kohlebergwerk. Von dort aus kommen die Steinkohlen in eine Mühle, wo Staub aus ihnen gemacht wird. Im Kohlekraftwerk wird die Kohle dann verbrannt. Der Dampf treibt die Turbinen an, diese übertragen die Bewegungen auf den Stromgenerator. Steinkohle ist auf der Erde noch recht viel vorhanden. Die voraussichtliche Haltbarkeit, gemessen am heutigen Verbrauch, liegt bei 270 Jahren. Danach sind die Kohlereserven erschöpft.
Bei der Verbrennung des Kohlenstaubs entstehen giftige Gase, wodurch die Umwelt belastet wird. Besonders kritisch angesehen wird der Ausstoß von Co2. Viele Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass der bestehende Klimawandel unter anderem durch Co2 ausgelöst wird. Die Forderung nach erneuerbaren, ungiftigen Energien werden daher immer lauter.
Braunkohle
Die heutige Braunkohle ist der Biomüll von der Vergangenheit. Vor vielen Millionen Jahren gab es in Deutschland große Urwälder. Mit einer Flut wurden all die Pflanzen überschwämmt und im Wasser begraben. Die Pflanzen wurden dabei so stark zusammengepresst und unter Schlamm und Erde begraben, dass die idealen Bedingungen herrschten, damit sich Braunkohle entwickelt.
Im Gegensatz zur Steinkohle wird die Braunkohle über Tage gefördert, da sie nur wenige Meter unterhalb der Erdoberfläche liegt. Deutschland ist das Land mit dem meisten Braunkohlevorkommen weltweit, daher wird auch ein Großteil der Energie in Deutschland aus dieser Substanz gewonnen. Viele Gegenden in denen einmal Menschen lebten, mussten abgerissen werden, damit der Braunkohleabbau möglich war. Die Menschen waren gezwungen ihren Wohnort zu wechseln.
Die Umwandlung der Braunkohle in Energie erfolgt auf dem gleichen Weg wie bei Steinkohle. Die Kohlen werden zu feinstem Pulver gemahlen und anschließend im Kohlekraftwerk verbrannt. Der entstehende Dampf treibt die Turbinen an, wodurch die Energie erzeugt wird. Bei der Verbrennung von Braunkohle entsteht noch mehr Kohlendioxid, als bei der Verbrennung von Steinkohle, was viele Umweltschützer auf den Plan ruft. Viele Biologen sind sich sicher, dass mehr als ein Drittel aller Treibhausgase, von denen die Klimakatastrophe ausgelöst wird, durch die Abgase von Kohlekraftwerken entsteht.
Erdöl
Erdöl ist aus Meeresorganismen entstanden. Sie wurden auf dem Meeresgrund von Steinen und Schlick bedeckt und wandelten sich dort durch den hohen Druck und die natürliche Erdwärme zu dem begehrten Rohstoff um. Da das Erdöl im Laufe der Jahre zu wandern begann, bildeten sich sogenannte Erdöllager, woraus noch heute die Substanz gewonnen wird. Oftmals findet sich unter der Erdölstätte auch Erdgas, was ebenfalls zur Energiegewinnung genutzt wird.
Die Gewinnung des Erdöls erfolgt durch Bohrungen in die Erdoberfläche. Durch spezielle Sonden wird die Substanz direkt in die Lagerstätten gepumpt. Teilweise sind die Bohrungen sehr aufwändig, da die Erdöllagerstätte sehr tief unter der Erde liegt. Bei der Entdeckung einer neuen Erdölquelle genügt meist die Eröffnung dieser und das Öl sprudelt durch den aufgebauten Druck von selbst in die Behälter. Nach einer Weile lässt der Druck nach und es müssen Pumpen zur Förderung eingesetzt werden.
Nicht in jedem Land ist ausreichend Erdöl vorhanden, so dass aus fernen Ländern importiert werden muss. Der Import erfolgt mittels Schiff, was bereits öfters zu Katastrophen geführt hat. Ein Leck im Tanker lässt das Erdöl ins Meer laufen, was für die meisten Meeresbewohner der sichere Tod ist. Zudem ist der Verlust einer Tankerfüllung für die Wirtschaft von großer Tragweite, da Erdöl nur noch begrenzt vorhanden ist. Forscher gehen davon aus, dass die Bestände in etwa 50 Jahren aufgebraucht sind, wenn der Verbrauch nicht drastisch reduziert werden kann. Innerhalb eines Landes wird das Erdöl meist über Rohrsysteme (Pipelines) transportiert.
Erdgas
Erdgas ist meist ein Nebenprodukt von Erdöl, was auf ähnliche Weise entstanden ist. Das Gas ist brennbar und besteht zum Großteil aus Methan. Schwefel ist ebenfalls im Erdgas vorhanden. Da dieser aber bei der Energiegewinnung gefiltert wird, stellt er keine Belastung für die Umwelt dar. Unterschieden wird zwischen nassem und trockenem Erdgas. Das nasse Erdgas erhält anstelle des Methans als Hauptbestandteil Propan, Ethan oder Butan (verschiedene Gasarten).
Das zur Energiegewinnung geförderte Erdgas ist absolut ungiftig und geruchlos. Allerdings bekommt es einen Duftstoff zugesetzt, damit es eindeutig als Erdgas identifiziert werden kann. Auch diese Substanz gehört zu den fossilen Brennstoffen, deren Reserve begrenzt ist. Da der Prozess der Entstehung mehrere Millionen Jahre dauert, ist das Erdgas für den Menschen nicht reproduzierbar. Zudem kann der Mensch nicht abschätzen, wie lange eine Erdgasquelle ergiebig ist. Anders als beim Erdöl wird die Abgabe des Gases nicht langsam schwächer, sondern versiegt ganz plötzlich. Experten schätzen, dass die vorhandenen Ressourcen noch ca. 65 Jahre reichen.
Eingesetzt wird das Erdgas in Privathaushalten überwiegend zum Heizen oder Kochen. Geliefert wird das Gas meist in großen Tankwagen, die es mit speziellen Rohrsystemen in den Heiztank eines Hauses pumpen. Die Verbrennung des Gases erzeugt Wärme. Diese Wärme erhitzt das Wasser, was dann durch die Heizkörper fließt, um diese zu erwärmen. Beim Kochen mit einem Gasherd wird das Gas direkt verbrannt und über der Flamme gekocht. Meist sind die Gastanks im Keller eines Hauses zu finden. Auch Gasboiler in einer Wohnung sind des öfteren zu finden, wenn das Erdgas auch zur Erwärmung von Wasser im Haushalt genutzt wird.
Atomenergie
Kaum eine Art der Energiegewinnung steht so stark in der Kritik wie die Kernenergie. Hauptkritikpunkt sind die Sicherheitsrisiken die ein Atomkraftwerk mit sich bringt. Schreckliche Atomunfälle wie Tschernobyl haben sich in die Köpfe der Menschen gebrannt und erzeugen Angst. Zudem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Kinder die in der Nähe eines Kraftwerkes aufwachsen, ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko haben.
Um Atomenergie zu erzeugen, müssen spezielle, sichere Kraftwerke errichtet werden, die keine Radioaktivität nach außen lassen. Meist sind es Atomkerne aus Uran, die in den Kraftwerken gespalten werden. Durch diese Kernspaltung wird Hitze erzeugt, die eine Kühlsubstanz (z.B. Wasser) übertragen werden. Dieses wird erhitzt und durch den Dampf werden Turbinen angetrieben. Da es verschiedene Arten von Atomen gibt, werden auch verschiedene Atomkraftwerke erbaut. Heute wird jedoch überwiegend Uran zur Energiegewinnung verwendet.
Die Sicherheit im Atomkraftwerk wird durch verschiedene Maßnahmen ermöglicht. Wichtig hierbei ist, dass die Sicherheitsmaßnahmen nicht voneinander abhängig sind. Kommt es zu einer Fehlfunktion und eine Schutzfunktion fällt aus, müssen anderen Möglichkeiten bestehen, die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Ein Großteil des Kernkraftwerkes besteht aus Stahl. Dieser, teils meterdicke Stahl um das Kraftwerk verhindert sowohl den Austritt von Radioaktivität, aber auch das Eindringen von außen.